Die
Kostenfrage ist die erste Frage am Telefon unserer Umzugs-spedition,
und die Antwort ist dann: kommt drauf an. Frustrierend für einen
Kunden, der sich, konfrontiert mit Jobwechsel, Beziehungs-krise,
Wohnungssuche und so weiter, die Mühe gemacht hat, unser Unternehmen
aus einer Vielzahl Umzugsunternehmen herauszugoogeln, statt sich von
vornherein einer Website anzuvertrauen, die schon gleich mal 70%
Ersparnis verspricht und zugleich reihenweise Anrufe und E-Mails
Auftrag heischender Firmen auslöst. Wissen wollen Umzugsfirmen
immer das Gleiche, auch wenn der Kunde diese Angaben bereits online
eingegeben hat: wieviel Volumen hat das Umzugsgut, muss besonders
Sperriges oder Schweres bewegt werden, wo sind Belade- und
Entladestelle, wer übernimmt das Einpacken und Auspacken, Demontage
und Montage, gibt es Sonderwünsche, und schliesslich: wer zahlt.
Alle
diese Angaben sind wichtig für die Kalkulation des Umzugs-preises,
und deshalb machen sich die Unternehmen, aus Erfahrung skeptisch
gegenüber den Aussagen der Kunden, gerne selber ein Bild, auch wenn
es sie im Vorfeld etwas kostet, einen Mitarbeiter vorbei-zuschicken.
Dieses Prozedere wiederum ist lästig für den Kunden, der eigentlich
nur den günstigsten und bequemsten Weg sucht, seine eingewohnten
Siebensachen einigermaßen geordnet und unversehrt von einem Standort
zum anderen zu bringen, und sich still fragt, wieso das überhaupt
etwas kosten soll, wo ja seine Einrichtung selber nichts dazu
gewinnt, im Gegenteil Schäden und Verluste zu befürchten sind. Also
fragt er zwei, drei, vier fünf Unternehmen an und nimmt mehrfache
Wohnungsdurchgänge in Kauf in der Hoffnung, ein immer noch
günstigeres Angebot zu erhalten – und schliesslich doch den Umzug
auf einer Webplattform zu verauktionieren, falls sie nicht jemanden
in der Nachbarschaft kennenlernen, der weiss, wer die Sache diskret
zum Freundschaftspreis erledigt.
Die
Umzugsfirmen müssen gegenhalten. Es hat sich herumgesprochen, dass
die Nachfragen, die sie stückweise von Plattformen mit
Rabatt-versprechen kaufen, teuer bezahlt sind, da fünf- bis zehnfach
oder öfter verkauft, dass Kunden, für die die Angebote leicht
erhältlich und kostenlos sind, gleich mal zwanzig Angebote einholen
oder in nächster Zeit gar nicht umziehen wollen. Die von den Kunden
erwarteten Rabatte sind also aus Sicht der Unternehmen nur
ansatzweise zu realisieren, wenn sich der Umzug auf einer oft
befahrenen Strecke als Rück- oder Beiladung kalkulieren lässt.
Ob
als Reklamekosten, Besichtigungskosten, Kosten der Webseiten-pflege
und der Findbarkeit im Netz oder Einkauf von Umzugsanfragen: es
kostet Umzugsfirmen eine Menge, den Zuschlag für einen Umzug zu
erhalten. Bezahlt werden müssen auch das Büro, die Versicherungen,
die Buchhaltung, Mitarbeiterschulungen, die technische Ausrüstung,
das Lager, Verbandsmitgliedschaften, Zertifizierungen und so weiter.
Wenn ein Kunde sich über hohe Umzugskosten wundert, hat er recht:
Packerstunden und LKW-Kilometer sind nicht die Hauptposten im
Firmenbudget. Aber ohne das Umfeld rollt kein LKW und packt kein
Packer.